Im Gegensatz zu Windoof ist die graphische Benutzeroberfläche (GUI, Graphical User Interface) nicht fest im Betriebssystem eingebunden. Das eigentliche Linux hat nur einen Textmodus (ähnlich wie DOS, nur viel leistungsfähiger), auf den jedoch ein externer Prozeß graphische Fähigkeiten aufsetzen kann. Vorteil: Man ist nicht auf ein bestimmtes »Look and Feel« festgelegt, außerdem kann man zu Graphikkarten, die nicht vom Standard-X-Server unterstützt werden, stattdessen einen kommerziellen X-Server (der allerdings Geld kostet) installieren. Freie und somit im Quelltext vorliegende X-Server haben nämlich ein Problem: Es können viele Graphikkarten nicht unterstützt werden, da deren Hersteller befürchten, daß ihre Konkurrenz aus dem Quellcode Betriebsgeheimnisse erfahren könnten. Mitunter gelingt es findigen Programmierern, mit viel Ausprobieren trotzdem eine solche Karte richtig anzusprechen. Meist muß man für solche Karten (fast alle 3D-Karten) allerdings einen kommerziellen (teuren) X-Server kaufen. Hin und wieder schafft es jedoch ein Entwickler, mittels eines Geheimhaltungevertrags kostenlos an die nötigen Informationen vom Hersteller zu gelangen, so daß er einen zwar nicht freien, aber immerhin kostenlosen X-Server erstellen kann.
Der unter der GPL stehende X-Server XFree86 ist der Standard-X-Server für Linux. Da er Freie Software ist, konnen leider einige Graphikkarten nicht unterstützt werden, s. o.
Dieser Server ist zwar noch in der Entwicklung, läuft aber schon recht gut. Er ist lediglich Freeware, da der Kartenhersteller eine Weitergabe des Quelltextes untersagt hat.
Mit diesem Kernelmodul können hardwarenahe Spiele ohne root-Rechte oder setUID-Bit auf Voodoo- und Voodoo2-Graphikkarten betrieben werden! Das schließt ein großes Sicherheitsloch für Nutzer dieser Karten. Das Modul läuft ab Version 2.6 auch mit Kernel 2.2.x.
Die Treiber benötigen das neue modulare XFree86 4.0 und wurden in Zusammenarbeit mit SGI und VA Linux Systems entwickelt. Unterstützt werden die Graphikchips TNT, TNT2, TNT Ultra, GeForce und Quadro. Es stehen lediglich vorkompilierte Module zur Verfügung, kein Quelltext. Derzeit handelt es sich noch um eine Beta-Version, die übrigens auch auf anderen Systemen als Linux läuft.
Viele Videoschnittkarten halten sich an das Zoran-Referenzdesign. Die Linux Media Labs aus den USA bieten mit der LML-33 eine Videoschnittkarte an, bei der im Bundle noch ein Kernelmodul, mehrere TCL-Skripte (beide Open Source) sowie die Videoschnittsoftware MainActor enthalten sind. In Deutschland wird die Karte von Media Connect (Infos zur Karte) vertrieben.
Eine weitere Videoschnittkarte ist die VM256 von Video Active System. Im Lieferumfang enthalten ist ein vorkompiliertes Kernelmodul für Kernel 2.0.36, die Quellen sind nur gegen eine Schweigeverpflichtung erhältlich. Die Karte kostet 1.200,- DM.
Das GNU Image Manipulation Program (GIMP) ist kostenlose Open-Source-Software unter der GPL und ein absolut professionelles Graphikprogramm. Es ist für Linux, diverse BSD-Unixe, andere Unixe und möglicherweise sogar Windows erhältlich. GIMP gehört zur Standardausstattung fast jeder aktuellen Linuxdistribution und kann mit seiner Funktionsvielfalt und Stabilität Adobe Photoshop durchaus Konkurrenz machen (nein, dessen PlugIns funktionieren nicht mit GIMP).
Eine Linkliste zu Büchern über GIMP, die sich meist direkt online kaufen lassen.
Copyright ©1999 Martin Stricker.
Inhaltsverzeichnis von Martins Linksammlung
Erstellt am Mo, den 01.02.1999 von Martin Stricker.
Zuletzt geändert am Do, den 11.05.1999 um 21:39.