RedHat Linux

RedHat ist mein persönlicher Favorit unter den Distributionen. Freier und kommerzieller Teil der Software sind streng getrennt, der Support ist hervorragend, und kein Distributeur hat so viele Partnerfirmen wie RedHat. Mit sehr wenig Mühe läß sich mit RedHat ein sicherer und hochperformanter Server aufsetzen. Diese Distribution ist derzeit am ehesten in der Lage, sowohl kommerziellen Unixen als auch Windows NT im Serverbereich Konkurrenz zu machen.

RedHat eignet sich auch für Anfänger, ist aber für Profis konzipiert. Sie ist auch mit deutschem Handbuch erhältlich, das System ist aber englischsprachig.

Die aktuelle Version ist RedHat Linux 7.0 mit Kernel 2.2.x sowie einem experimentellem 2.4-Kernel. In diese Version wurden leider eine ganze Reihe experimenteller Software-Versionen aufgenommen, darunter GCC 2.9.4 (der so nie ein Release war!) und eine Betaversion von KDE 2.0. Dies deutet darauf hin, daß RedHat im Versionsnummernrennen gegen S.u.S.E. unbedingt schritthalten wollte, was leider der Qualität dieser Distribution nicht gutgetan hat.

Die englische Version kostet etwa 100 DM bis 130 DM und entspricht der deutschen RedHat-Version mit der Ausnahme, daß eine zusätzliche Applikationen-CD sowie zwei Spiele-CDs von LokiSoft nur n der europäischen Version enthalten sind. Die Distributionsversion 7.0 besteht somit aus 10 CDs, die es leider im Gegensatz zur S.u.S.E.-Distribution nicht auch wahlweise auf einer DVD gibt.

Der wohl wichtigste Beitrag der »Rotkäppchen«-Firma zu Linux ist der englischsprachigRedHat Package Manager rpm, der frei unter der GPL ist und die Installation von Software unter Linux, die eigentlich recht kompliziert ist, sehr vereinfacht hat (auch wenn sie immer noch umständlicher ist als bei Windows). Bislang mußte man ein .tar.gz-Archiv zunächst auspacken, dann konfigurieren, kompilieren und installieren. Mit dem rpm muß die Software nur noch konfiguriert werden, den Rest macht der rpm selbst und achtet darüber hinaus auch noch auf die wichtigsten Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Paketen. Er liegt inzwischen fast jeder Distribution bei (Slackware verwendet noch immer .tar.gz-Dateien, Debian und Stampede Linux haben ein eigenes Paketformat).

RedHat hat deutschsprachigDelix aufgekauft, den Hersteller der Deutschen Linux distribution. Ich persönlich finde das sehr schade, da die Konkurrenz dadurch geschmälert wird. Es ist andererseits zu hoffen, daß die große Menge Dokumentation, die von der Delix ins Deutsche übersetzt worden ist, auch der RedHat-Distribution beigelegt wird. Wenn dann außerdem die DLD nicht an RedHat angeglichen wird, sondern eigenständig bleibt, könnte die Fusion trotzdem ein Vorteil für die Linux-Anwender werden.

Leider hat sich meine diesbezügliche Hoffnung nicht verwirklicht, die DLD ist einfach in der Versenkung verschwunden, und ihr ehrgeiziges Übersetzungsprojekt ist bis heute (Version 7.0) nicht in der RedHat-Distribution aufgetaucht.

In meiner Linksammlung finden sich weitere Informationen zu RedHat Linux.


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Erstellt am Di, den 20.07.1999 von Martin Stricker.
Zuletzt geändert am Di, den 31.10.2000 um 20:46.