emacs und Xemacs

Der emacs-Editor stammt aus der Bewegung zur Erstellung freier Software. Heute ist der GNU emacs am weitesten verbreitet, aber das war nicht immer so. Im emacs-Lager gab es vor Jahren ziemlichen Streit, heute mitunter »emacs-wars« genannt. Als Freie Software ist er grundsätzlich kostenlos und für viele Betriebssysteme erhältlich, stammt aber natürlich aus der Unix-Welt. Außerdem ist er wie die meiste Freie Software unglaublich anpassungsfähig und erlaubt außerordentlich viele Einstellungsmöglichkeiten. Dies hat allerdings zwei Nachteile: Zum Einen ist die Lernschwelle ziemlich hoch, bis man weiß, wie man am besten zum Ziel kommt, zum anderen muß man immer seine persönliche Konfigurationsdatei mit sich herumschleppen, wenn man den emacs auf dem Rechner eines anderen benutzen können will. Es ist zwar das gleiche Programm, kann sich aber völlig unterschiedlich verhalten. Andererseits ist dies auch ein Vorteil, denn beim emacs bestimmt allein der Nutzer, wie sich sein Editor verhält. Es gibt kaum etwas, das man nicht seinen Vorlieben gemäß anpassen kann – sofern man weiß wie. Andere Editoren muß man im Allgemeinen so nehmen, wie sie sind, während man sich den emacs so einstellt, wie man ihn haben will.

Der emacs taugt sogar als IDE: Er hat die Programmiersprache Lisp integriert, mit der sich viele Sachen automatisieren lassen. So ist es kein Problem, die Syntax einer Programmiersprache farbig hervorzuheben und das Programm per Tastenkürzel gleich zu kompilieren. Nachteil hier ist die verwendete Programmiersprache Lisp: Sie ist ein richtiger Klammersalat! Wer sich einmal mit SGML oder XML beschäftigt hat und dafür auch DSSSL-StyleSheets programmiert hat, weiß, was ich meine (DSSSL verwendet Scheme, einen Lisp-Abkömmling).

Ich mag am Emacs seine Flexibilität. Manchmal ist er mir allerdings zu umständlich einzustellen, dann verwende ich einen einfacheren Editor wie vi. Wer sich (wie ich) emacs umfangreich anpaßt, sollte seine Konfigurationsdatei und die Zusatzmodule unbedingt sichern! Es kann nach einem Verlust Wochen dauern, bis man die Dateien neu angepaßt hat!

In meiner Linksammlung finden sich weitere Informationen zum Text-Editor emacs.


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Erstellt am Mio, den 17.11.1999 von Martin Stricker.
Zuletzt geändert am Mio, den 17.11.1999 um 17:46.